Griechische Mythologie

Die griechische Mythologie ist vor allem eines: Groß! Von zahlreichen Göttern, Halbgöttern, Titanen, wundersame Fabelwesen bis hin zu grauenhaften Ungeheuern ist dort alles zu finden. Durch einen Kosmos mit zahlreichen Erzählungen und Legenden sind alle Geschöpfe der griechischen Mythologie miteinander verbunden und verknüpft. Ob Heldensagen von tapferen Kriegern bis hin zu den glorreichen (und den weniger glorreichen) Taten der Götter, alles wurde sich erzählt und ausgeschmückt. Damals versuchten die Menschen sich übersinnliche Phänomene zu erklären oder auch einfach nur ihren Alltag zu erheitern. Heute können wir durch diese Geschichten die damalige Weltanschauung der Griechen nachvollziehen oder uns auch einfach nur von den alten Sagen und mystischen Wesen inspirieren lassen.

Der Titan Kronos – Vorolympische Götter

Auch wenn wir in der griechischen Mythologie hauptsächlich an die olympischen Götter denken, so waren dies noch lange nicht alle mythologischen Wesen, welche es zu finden gibt. Die vorolympischen Götter sind zahlreich und umfassen bekannte Sagengestalten wie Nymphen, Zyklopen und Erinnyen. Doch die bekanntesten unter ihnen sind wohl die Titanen. Der Titan Kronos, Vater vieler olympischer Götter und Anführer der Titanen, ist der wohl bedeutendste. Er selbst stürzte seinen eigenen Vater Uranus vom Thron. Eine Prophezeiung sagte ihm jedoch, dass ihm das gleiche Schicksal ereilen würde. Also beschloss er, die mit seiner Schwester Rhea gezeugten Kinder nach der Geburt aufzuessen. Bei einem Kind vertauschte Rhea das Bündel jedoch mit einem Stein, welches dann zu dem uns heute bekannten Göttervater Zeus heranwuchs.

 

Kampf gegen die Titanen - Titanomachie

Von Kronos unentdeckt wuchs Zeus auf der Insel Kreta auf. Als er herangewachsen war, beschloss Zeus, seine Geschwister zu retten. Mit einem Trick verabreichte er Kronos ein Brechmittel, wodurch er unweigerlich Zeus Geschwister wieder erbrach. Zusammen erhoben sie sich gegen das Geschlecht der Titanen. Ein Jahrzehnt wütete der Kampf, ohne dass sich ein Sieger hervortat. Letztendlich beschloss Zeus die Zyklopen und die Hekatoncheiren, welche von ihrem Vater Uranus in den Tartaros geworfen wurden, zu befreien. Aus Dank schmiedeten die Zyklopen den Göttern Waffen. So bekam Zeus seinem Donnerkeil, Poseidon seinen Dreizack und Hades einen Helm, welcher ihn unsichtbar machen konnte. Zusammen mit den Hekatoncheiren, drei Riesen mit jeweils 50 Köpfen und 100 Armen, konnten die Götter letztendlich die Titanen stürzen und diese in den Tartaros verbannen. Von da an herrschten die Götter über die Welt, wobei Zeus den Himmel, Poseidon das Meer und Hades die Unterwelt bekam.

 

Griechische Götter – die Götter des Olymps

Die Götter in der griechischen Mythologie waren recht zahlreich. An oberster Stelle stand Zeus, der Göttervater. Zusammen mit seinen Geschwistern und zehn seiner Kinder lebte Zeus auf dem Olymp, den höchsten Berg Griechenlandes. Von diesem Ort, welcher sich zwischen Himmel und Erde befinden, herrschten die Götter über die Welt, beobachteten die Geschichtsabläufe und griffen in das Geschehen der Sterblichen und anderen Götter ein, wenn es von Nöten war (oder ihrem eigenen Vorteil dient). Insgesamt bevölkern 12 der griechischen Götter den Olymp.

Zu den Hauptgöttern, welche ihren Sitz jedoch nicht auf dem Olymp hatten, zählen außerdem:

  • Hades
  • Persephone
  • Hebe
  • Eileithyia

Die Halbgötter Herakles und Dionysos wurden erst später in den Olymp mit aufgenommen und zu vollwertigen Göttern ernannt. Darüber hinaus existieren in der griechischen Mythologie noch eine Vielzahl an weiteren Gottheiten.

 

Griechische Götter Stammbaum

Da die griechischen Götter sehr zahlreich waren, ist es schwierig, alle in einem Stammbaum darzustellen. Besonders, da die vorolympischen Götter auch in großer Anzahl vertreten sind. Durch die verschiedensten Überlieferungen der griechischen Mythologie gibt es Unterschiede in der Geburt bzw. Entstehung mancher Götter. Beispielsweise wird Aphrodite je nach Geschichte als Kind des Zeus dargestellt oder als „Schaumgeborene“ erschaffen durch die Genitalien des Uranos, welche ins Meer geworfen wurden. Der nachfolgende Stammbaum bezieht sich nur auf die olympischen Götter und kann sich von anderen Darstellungen unterscheiden.

Die griechische Unterwelt

Die Unterwelt Hades war für die Griechen das Reich, in dem die Seele nach dem Tod gelangte. Die letzte Reise eines Verstorbenen begann bei dem Fährmann Charon. Mit einer Geldmünze bezahlt, transportierte dieser die Seelen über den Fluss Styx. Konnte die Überfahrt nicht bezahlt werden, so musste der Verstorbene hundert Jahre am Ufer verbringen, bis Charon ihm die Überfahrt erlaubte. Der Eingang zum Totenreich bewachte der dreiköpfige Hund Cerberus, sodass kein Lebender den Hades betreten und kein Toter diesen wieder verlassen konnte. In der Unterwelt angelangt, warteten die drei Totenrichter Minos, Rhadamanthys und Aiakos, welche entschieden, wohin die Seele gelangen sollte. So war Verbündeten der Götter erlaubt, die Ewigkeit im seligen Elysium zu verbringen. Frevler hingegen wurden mit ewigen Qualen im Tartaros bestraft. Doch die meisten Seelen mussten aus der Lethe, dem Fluss des Vergessens trinken. Danach vergaßen sie ihr früheres Leben und wandelten fortan als Schatten umher, welche weder Schmerz noch Freude empfanden. Ein Entkommen aus der Unterwelt war nicht möglich, außer die Götter erlaubten es.

 

Hades – Gott der Unterwelt

Hades war das älteste Kind der Titanen Kronos und Rhea. Aufgrund einer Prophezeiung wurden er und seine Geschwister (außer Zeus) von seinem Vater Kronos verschlungen. Nach seiner Befreiung und dem Kampf gegen die Titanen zogen Zeus, Poseidon und Hades Lose, wer über welches Reich regieren sollte. Während Zeus den Himmel und Poseidon das Meer bekam, fiel Hades das Reich der Unterwelt zu. Von nun an war seine Aufgabe, über die Unterwelt zu herrschen und über die Seelen der Toten zu wachen. Hades war streng und zornig, doch war er keinesfalls grundlegend böse, wie er in der heutigen Zeit gerne dargestellt wird. Trotzdem fürchteten sich die Griechen davor, seinen Namen auch nur auszusprechen. Seine Waffe ist ein Helm, welcher dem Träger die Fähigkeit verleiht, unsichtbar zu werden. Seine Gemahlin bekam er auf eher unkonventionelle Weise. Als sich Hades in die schöne Persephone verliebte, beschloss er sich kurzerhand dafür, diese in die Unterwelt zu entführen.

 

Tartaros – Ort ewiger Qualen

Der Tartaros gleicht der uns aus heutiger Religion bekannten Bildvorstellung der Hölle. So wurden Frevler und Missetäter in den Tartaros, der tiefsten Region der Unterwelt, hineingestoßen. Abgegrenzt ist der Bereich von einer unbeugsamen Mauer und den Fluss Pyriphlegethon, in welchem glühend heiße Flammen fließen. Schwere Verfehlungen gegen die Götter wurden hier mit ewig währenden Qualen bestraft. Auch die Titanen sind seit ihrem Untergang durch die Götter im Tartaros eingesperrt. Vor den Titanen waren dort die Hecantocheira und die Zyklopen gefangen, welche jedoch von Zeus befreit worden sind.

 

Elysium – Das Paradies nach dem Tod

Im Gegensatz zum finsteren Tartaros steht das selige Elysium. Dieser Teil der Unterwelt bot einen Platz für Wohltäter und Verbündeten der Götter. Auf der Insel Elysium erlebten die Bewohner eine unendlich währende Glückseligkeit. Luxus bis zum Ende aller Tage stand ihnen bevor. Verglichen mit der heutigen Religion ist Elysium mit dem Himmel. Der Dichter Horaz beschreibt die Insel als unberührtes Land voller Wasserfälle mit jährlich wachsendem Getreide, blühenden Weinstöcken, Bäumen mit reifen Feigen und Honig, welcher aus hohlen Stämmen fließt. Elysium galt als Hoffnung auf ein schönes Dasein nach dem Tode, frei von den Sorgen und den Problemen des Lebens.

 

Halbgötter – Herakles, Perseus & Co

Halbgötter oder auch als Heroen bezeichnet, waren in der griechischen Mythologie Personen, welche jeweils ein menschliches und göttliches Elternteil aufwiesen. Ihr göttlicher Anteil im Blut verlieh ihnen übermenschliche Fähigkeiten. So besaß beispielsweise Herakles übermenschliche Kraft und Stärke, wodurch er selbst Felsbrocken anheben konnte. Jedoch waren die Halbgötter im Gegensatz zu den olympischen Göttern nicht mit der Gabe der Untersterblichkeit gesegnet. Einzig Herakles und Dionysos schafften es durch ihre Taten, sich einen Platz im Olymp zu sichern.

 

Bekannte Halbgötter der griechischen Mythologie waren:

  • Achilles
  • Aeneas
  • Aiakos
  • Agenor
  • Dionysos
  • Helena
  • Herakles
  • Minos
  • Perseus
  • Pollux
  • Proteus

 

Das Orakel von Delphi

Das Orakel von Delphi war eine Weissagungsstätte, welche bis in die Spätantike existierte. Der Legende nach schickte Zeus zwei Adler von je einem Ende der Welt aus los, um die Welt einmal zu umkreisen. Diese trafen sich dann in Delphi, wodurch die Stadt als Mittelpunkt der Welt erklärt wurde. Am Anfang bewachte die Python, ein geflügelter Drache, das Orakel von Delphi. Als Apollon die Python tötete, gingen ihre hellseherischen Fähigkeiten auf den Tempel über. Von da an übernahm eine Priesterin, die sogenannte Pythia, die Weissagungen. Durch Dämpfe, welche aus einem Spalt in der Erde emporstiegen, wurde die Pythia in eine Trance versetzt. Ihre oftmals recht wirren Worte wurden dann von den Priestern übersetzt und als Orakelspruch verkündet.

 

Griechische Sagen & Mythen

Die Sagenwelt der Griechen war imposant und vor allem zahlreich. Von Mythen zur Entstehung der Welt und der Götter, ganzen Sagenzyklen über die Geschichte Griechenlands bis hin zu einzelnen Heldensagen ist dort alles zu finden. So gibt es Sagenzyklen rund um die Insel Kreta, den trojanischen Krieg, die Odyssee und viele weitere. Bei anderen Legenden stehen Heroen und Helden wie Prometheus, Ikarus und Herakles und deren großen Heldentaten im Vordergrund. Auch über die Taten der olympischen Götter und anderen Gottheiten wie der Raub der Persephone wurden über die Jahrhunderte hinweg überliefert.

 

Bekannte griechische Sagen:

  • Argonautensage
  • Das goldene Vlies
  • Das trojanische Pferd
  • Epigonen
  • Giganomachie
  • Helenen
  • Ikaros
  • König Minos
  • König Ödipus
  • Odyssee
  • Ovids Metamorphosen
  • Prometheus
  • Raub der Persephone
  • Tantalos
  • Theseus
  • Titanomachie
  • 12 Aufgaben es Herakles

 

Griechische Fabelwesen & Mythologische Figuren

Durch die vielen überlieferten Sagen der griechischen Mythologie sind natürlich auch etliche mythologische Geschöpfe und Fabelwesen entstanden. Dabei reicht die Auswahl von menschlichen Mischwesen wie die Sirenen (halb Vogel, halb Mensch), Harpyien (Vogel mit Frauenkopf) und Zentauren (halb Mensch, halb Pferd) bis hin zu monsterhaften Ungeheuern wie beispielsweise den Hecantocheira, mit ihren 50 Köpfen und 100 Armen. Da ist die vielköpfige Hydra auch nichts mehr dagegen, obwohl bei ihr die abgetrennten Köpfe ja auch gerne zahlreicher nachwachsen. Auch die ganz bekannten Fabelwesen wie Pegasus, Medusa und Kerberus sind von der griechischen Mythologie überliefert worden. Viele Geschöpfe sind alles andere als freundliche Gestalten. Menschenfressende Zyklopen und Gorgonen, welche einen in Stein verwandeln, sollten lieber gemieden werden. Und auf hoher See möchte man die Meeresungeheuer Charybdis und Skylla lieber auch nicht begegnen.

Abonniere meinen Newsletter!
Du möchtest gerne mehr über die Welt der Bücher und Mythologie erfahren. Dann melde dich zu meinem Newsletter an! Werde regelmäßig über neue Blogbeiträge informiert und lerne so neue Bücher kennen und erfahre mehr über die faszinierende Welt der Götter und Fabelwesen.
Deine Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuche es erneut.
Danke für die Anmeldung. Bitte schaue in deine E-Mail um die Anmeldung zu bestätigen.
Impressum
Datenschutz
linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram