07. November 2022

Prometheus Sage & Mythos

[shariff]

    Wer den Namen Prometheus hört, denkt vielleicht zuerst an das berühmte gleichnamige Gedicht von Goethe. Der Dichter hat sich bei der Erschaffung dieser Poesie von der Sage und dem Mythos aus der griechischen Mythologie inspiriert. In den alten Geschichten spielt der Titan Prometheus eine viel bedeutsamere Rolle, als es auf den ersten Blick vielleicht erscheinen mag. Denn er war nicht nur der Bringer des Feuers, sondern auch Schöpfer und Lehrmeister des Menschengeschlechts. Er war die Stimme der Menschen, lehnte sich für sie gegen die Götter auf und musste letztendlich einen hohen Preis dafür zahlen.

     

    Der Titan Prometheus

    Prometheus entstammt aus dem uralten Geschlecht der Titanen. Seine Eltern waren der Titan Iapetos und die Okeanide Klymene. Er hatte drei Brüder, die Titanen Atlas, Epimetheus und Menoitios. Wie sich aus der Übersetzung seines Namens zu „Der Vordenker“ herableiten lässt, galt Prometheus als besonders klug und aufgeschlossen. Er wird auch als weisester unter den Titanen bezeichnet und besaß die Gabe, die Zukunft vorhersagen zu können. Er schloss sich Zeus bei dessen Kampf gegen den Titanen Kronos an, wodurch es ihm erlaubt war, nach dem Sturz der Titanen noch frei auf der Erde zu wandeln. Prometheus war stets gutmütig und beschützend zu den Menschen. Durch seine spätere Rebellion gegen Zeus war es ihm nicht gestattet, sich dem Olymp anzuschließen, wodurch er nicht mit zu den olympischen Göttern gezählt werden kann.

     

    Prometheus Feuer & Schöpfung der Menschen

    Prometheus hatte seine Freude an den Tieren und Pflanzen, welche Zeus erschaffen hatte, doch fühlte er bald den Drang nach mehr. So kam es, dass er sich rote, gelbe, schwarze und weiße Tonerde nahm und daraus die Menschen formte. Als Vorlage diente ihm eine Götterstatue, wodurch er das Menschengeschlecht nach deren Abbild erschuf. Prometheus bat die Göttin Athene darum, ihren Atem in den Ton einzuhauchen, wodurch die Tonmenschen zum Leben erwachten. Auch eine Seele gab Prometheus ihnen zusammen mit guten und schlechten Charaktereigenschaften, welche er sich von den Tieren abschaute. Er lehrte den Menschen die Kunst zu schreiben, zu zählen, zu heilen, zu erbauen, mit Tieren umzugehen und den Lauf der Gestirne.

     

    Prometheus gegen Zeus

    Zuerst hatte Zeus nichts gegen Prometheus Taten und den Menschen einzuwenden, verlangte jedoch, dass die Menschen ihn ab sofort huldigten und Opfer darboten. Prometheus opferte daraufhin einen Stier, trennte jedoch das gute Fleisch von den einzelnen Sehnen und Knochen und bildete zwei Haufen. Das Fleisch versteckte er in einem kleinen Haufen unter dem Fell des Tieres. Die Knochen packte er auf einen viel größeren Haufen und überzog diesen mit Talg. Als Zeus einen von beiden auswählen sollte, erkannte er Prometheus List, nahm jedoch trotzdem den wertlosen Haufen. Als Rache verwehrte er den Menschen allerdings das Feuer, um das Fleisch anständig zu garen. Um den Menschen weiter zu helfen, begab Prometheus sich zu dem Sonnengott Helios. Am funkensprühenden Rad des Sonnenwagens entzündete Prometheus einen Stängel des Riesenfenchels. So konnte er das Feuer stehlen und den Menschen doch noch überreichen.

     

    Prometheus Strafe – Der Adler

    Von der Rebellion und der Unbeugsamkeit des Prometheus war Zeus so erzürnt, dass er sich eine besondere Strafe für ihn ausdachte. Er beauftragte Hephaistos, Gott der Schmiede und des Feuers, Prometheus an eine Felswand im Kaukasus Gebirge zu schmieden. Zudem entsandte Zeus den Adler Ethon aus, auf dass er jeden Tag die Leber des angeketteten Prometheus fraß. Aufgrund seiner göttlichen Unsterblichkeit heilten Prometheus Wunden und so musste er die Qualen immer wieder aufs Neue erleiden. Für die Menschen schickte Zeus als Strafe Pandora mit einer Büchse auf die Erde, welche mit allen Übeln der Menschheit gefüllt war.

     

    Herakles befreit Prometheus

    Für Jahrtausende war Prometheus nun an den Felsen gekettet, bis letztendlich der Halbgott Herakles kam. Dieser befand sich auf den Weg zu den Hesperiden, als er den leidenden Prometheus erblickte. Aus Mitleid tötete er den Adler mit einem Pfeil und befreite Prometheus von dem Felsen. Zeus Bedingung sagte jedoch, dass Prometheus erst freikäme, wenn jemand anderes an seiner Stelle sterben würde. Dies erfüllte der Kentaur Chiron, welcher durch einen Giftpfeil verwundet war. Da die Wunde nicht verheilen konnte, wollte er lieber sterben, als ewige Schmerzen zu erleiden. Nach seiner Rettung war Prometheus darauf bedacht, Zeus niemals wieder zu verärgern. So beugte er sich willentlich, als Zeus befahl, dass er einen Ring trage, in welcher ein Stein des Kaukasus eingearbeitet war. Somit war Prometheus symbolisch nach wie vor an den Felsen geschmiedet. Letztendlich fand Prometheus seinen Frieden, heiratete und bekam einen Sohn namens Deukalion.

     

    Zusammenfassung

    Der Titan Prometheus war ein besonders weiser und kluger Mitstreiter unter den göttlichen Geschöpfen. Als in ihm der Drang nach mehr geweckt wurde, erschuf er aus Tonerde die Menschen, gab ihnen eine Seele und gute und schlechte Eigenschaften. Er diente ihnen auch als Lehrmeister und lehrte ihnen sein Wissen. Als Zeus von den Menschen Anbetung und Opfergaben forderte, wand Prometheus eine List an. Er opferte einen Stier, wollte das gute Fleisch den Göttern jedoch vorenthalten. Zeus, erzürnt durch seinen Betrug, verwehrte den Menschen daraufhin das Feuer. Als Prometheus das Feuer jedoch vom Himmel stahl und den Menschen brachte, ließ Zeus ihn an das Kaukasus-Gebirge ketten, wo jeden Tag ein Adler kam, welcher sich an Prometheus Leber nährte. Jahrtausende war Prometheus den Qualen ausgesetzt, bis Herakles kam und ihm von dem Felsen befreite.

    Kathleen Miller
    Autorin

    Schon immer hat mich die Welt des Übernatürlichen interessiert. Erst habe ich nur Fantasy-Bücher gelesen, heute bin ich Bloggerin und angehende Autorin. Mit meinem Blog möchte ich dich weg vom Alltag und zurück in die Welt der Bücher, Götter und Fabelwesen führen. Denn solange wir noch an der Fantasie festhalten, solange besteht die Möglichkeiten, dass Drachen vielleicht doch existieren.

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