Die Geschichte von Persephone und Hades ist eine der großen Liebesgeschichten der Antike. Der dunkle Totengott Hades, der sich in die schöne Persephone verbliebt und diese daraufhin kurzerhand in die Unterwelt entführt. Klingt zumindest romantisch … oder auch nicht, je nachdem, was man sich für eine Liebesbeziehung denn so vorstellt. Ob es sich bei Hades und Persephone auch wirklich um eine Liebesgeschichte handelt, ist heute eher fraglich. So wird Persephone auch in manchen modernen Medien als unfreiwillige Gefangene der Unterwelt dargestellt. Letztendlich kann jeder selbst interpretieren, ob es sich bei dem Mythos um große romantische Liebesgeschichte handelt oder ob es von einem Creep erzählt, welcher seine Nichte entführt und ehelicht. Heutzutage würde Hades jedenfalls sehr schnell einen Shitstorm im Nacken haben.
Persephone – Göttin des Frühlings und der Fruchtbarkeit
Persephone wurde geboren als Tochter vom Göttervater Zeus und der Göttin Demeter. Ihr Mädchenname lautete Kore, was der Bedeutung Mädchen entspricht. Passend zu ihrem Namen wurde sie auch beschrieben. Ein junges, jungfräuliches Mädchen, welches von großer Schönheit war. Sie liebte die Natur und fand sich oft in Wäldern und Wiesen wieder, wo sie Blumen pflückte oder mit den Nymphen spielte. Ihre Schönheit war so besonders, dass selbst ihr Vater Zeus ihr verfiel. In der Gestalt einer Schlange soll er in sie gekrochen und sie befruchtet haben. (Inzest waren unter den Göttern besonders beliebt). Aus der Verbindung von Persephone mit Zeus entstand ihr Sohn Dyonisos-Zagerus, welcher bald darauf zu Zeus Lieblingssohn wurde, der als Einziger das Privileg besaß, auf Zeus Thron sitzen zu dürfen. Durch die Eifersucht von Zeus Gattin Hera fand Dionysos-Zagerus jedoch ein frühes Ende.
Hades – Gott der Unterwelt
Hades, im Gegensatz zur unschuldigen und schönen Persephone, war ein eher schauriger Vertreter der griechischen Mythologie. Nicht, dass Hades als besonders böse oder grausam galt, doch als Gott der Unterwelt und der Toten hat man keinen besonders guten Ruf. So fürchteten die Menschen ihn und wagten es nicht einmal seinen Namen auszusprechen. Auch wenn Hades als Gott der Toten bezeichnet wurde, so brachte er keineswegs den Tod. Diese Aufgabe galt Thanatos, der Personifikation des Todes. Hades war vielmehr der Wächter über die Toten. Er sorgte dafür, dass diese in der Unterwelt verblieben und herrschte über sie. Sein Haustier war Zerberus, ein dreiköpfiger Hund, welcher den Eingang zur Unterwelt bewachte.
Raub der Persephone
Die Schönheit der Persephone ließ schließlich auch Hades den Gott der Unterwelt dazu verleiten, sich in sie zu verlieben. Kurzerhand fragte er seinen Bruder Zeus nach Persephones Hand. Weder bejahte noch verneinte Zeus die Anfrage, was Hades letztendlich als Einverständnis auffasste. Eines Tages befand sich Persephone auf einer Wiese in der Ebene von Nysa und pflückte nichts ahnend Blumen, als sie eine wunderschöne Narzisse entdeckte. Doch als sie sich bückte, um die Blume zu pflücken, tat sich die Erde vor ihr auf, denn die Narzisse war eine Falle gewesen. Aus der Erde heraus trat der Herrscher Hades mit seinem goldenen Streitwagen und unsterblichen Pferden. Schreiend wurde Persephone in den Wagen gezerrt, doch ihr Rufen verlor sich, als die Erde sie verschluckte. So ward Persephone in die Unterwelt entführt.
Demeter und Persephone
Als Demeter vom Raub ihrer Tochter erfuhr, war sie außer sich. Sie bat Zeus um Hilfe ihre Tochter zurückzuholen, doch dieser weigerte sich. Demeter war vom Verlust ihrer Tochter so sehr betrübt, dass sie sich vollends aus der Welt zurückzog. Als Folge dessen verdorrten alle Feldfrüchte und die Blumen verblühten. Eine kalte Eiszeit brach heran und die Menschen litten Hunger. Doch Demeter schwor sich, erst wieder Pflanzen wachsen zu lassen, wenn ihre Tochter zu ihr zurückkehrte. Letztendlich sah sich Zeus gezwungen, einzugreifen und er schickte Hermes damit dieser Persephone aus der Unterwelt zurückhole.
Entwicklung zur Totengöttin
Hermes fand Persephone und fragte, ob sie etwas gegessen hatte, denn niemand, der Nahrung aus der Unterwelt verzehrte, durfte diese wieder verlassen. Persephone hatte jedoch bereits einen Granatapfelbaum gesehen und drei Granatapfelkerne zu sich genommen. Letztendlich einigten sich die Götter jedoch darauf, dass Persephone an die Oberfläche zurückkehren konnte, allerdings drei Monate des Jahres in der Unterwelt verbringen muss. Je nach Überlieferung schwankt die Anzahl der Granatapfelkerne von drei, vier oder sechs Kernen und die damit verbundene Anzahl der Monate. Jedes Jahr, wenn Persephone in die Unterwelt zurückkehrt, wird es Winter auf der Welt, da Demeter ihre Tochter vermisst und durch ihre Trauer das Wetter umschlägt. Von nun an war Persephone auch als Totengöttin bekannt. In der Zeit, in welcher Persephone in der Unterwelt ist, regiert sie Seite an Seite mit ihrem Gatten Hades und herrscht mit ihm über die Toten.
Zusammenfassung
Persephone ist die schöne Tochter von Zeus und Demeter. Als der Hades, der Gott der Toten, das junge Mädchen erblickt, verliebt sich dieser. Als Persephone eines Tages auf einer Wiese Blumen pflückt, öffnet sich die Erde unter ihr und Hades entführt sie in die Unterwelt. Als Demeter vom Raub der Persephone erfährt, wird sie so traurig, dass alle Pflanzen auf der Welt welken und ein kalter Winter heraufzieht. Aus Not befiehlt Zeus, dass Hermes das Mädchen aus der Unterwelt zurückholt. Persephone hat jedoch bereits drei Granatapfelkerne gegessen, wodurch sie die Unterwelt nicht mehr verlassen darf. Letztendlich einigen sich die Götter, dass Persephone an die Oberfläche zurückkehren darf, jedoch jedes Jahr drei Monate in der Unterwelt verbringen muss. Zu dieser Zeit ist Winter auf der Erde, da Demeter ihre Tochter vermisst.
Schon immer hat mich die Welt des Übernatürlichen interessiert. Erst habe ich nur Fantasy-Bücher gelesen, heute bin ich Bloggerin und angehende Autorin. Mit meinem Blog möchte ich dich weg vom Alltag und zurück in die Welt der Bücher, Götter und Fabelwesen führen. Denn solange wir noch an der Fantasie festhalten, solange besteht die Möglichkeiten, dass Drachen vielleicht doch existieren.