Römische Mythologie

Ursprünglich als einfache Bauernreligion begonnen, entwickelte sich die römische Religion schnell zu einer der weitverbreitetsten Religionen der damaligen Zeit. Durch die vielen Eroberungen und die dadurch große Ausbreitung des Römischen Reiches verbreitete sich die Kultur der Römer in weiten Teilen Europas. Doch auch die römische Kultur ließ sich von den Religionen der eroberten Völker beeinflussen. So nahmen die Römer gerne ihnen fremde Götter in ihre eigene Religion auf oder übernahmen die Mythen und Sagen eines Gottes und ordneten diesen ihren eigenen zu. Dadurch lassen sich noch heutzutage starke Verbindung der römischen Mythologie mit der griechischen oder auch der ägyptischen Mythologie feststellen. Heute sind uns in der römischen Mythologie vor allem Götter wie Jupiter, Venus oder auch Neptun bekannt. Um die römischen Götter zu ehren, wurden ihnen Tempel errichtet. Dort wurde ihnen Opfergaben entrichtet und ihr Segen erbittet.

Interpretatio romana – von Bauernreligion zum Götterkult

In der ursprünglichen römischen Bauernreligion wurden Götter vor allem als Personifikationen der Natur und Naturereignissen verstanden. So standen beispielsweise die Götter Ceres als Sinnbild für die Feldfrüchte, Ops für die Ernte und Tellus als Verkörperung der Erde. Dabei hatten die Götter für die Römer keine eigene Gestalt. Erst im 5. Jahrhundert v. Chr. begann die „Interpretatio romana“ ihren Lauf. Unter dem Einfluss der Etrusker wurde die Götterwelt der Griechen in die römische Religion einverleibt. Auch wenn die Götter ihre römischen Namen behielten, so wurde das Aussehen, die Heldentaten und die Geschichte der griechischen Götter, mit denselben Fähigkeiten und Zuständigkeiten in die römische Mythologie übernommen. So kommt es, dass wir heutzutage den griechischen Gott Zeus mit dem römischen Gott Jupiter gleichsetzen können. Auch Einflüsse aus anderen Mythologien, wie z.B. die ägyptische, sind bei den römischen Göttern zu finden.

 

Die Götter der Römer

Die römische Götterwelt bestand aus Unmengen von einzelnen Gottheiten, Halbgöttern, Geisterwesen und auch Ungeheuern. Da die Römer Angst hatten, einen Gott in der Verehrung zu vergessen, wurden Götter aus anderen Kulturen gerne in die römische Religion aufgenommen. Dadurch entstanden auch jede Menge „kleinerer“ Gottheiten, welche zumeist nur regional verehrt wurden. Doch zwölf bestimmte Götter wurden zu den wichtigsten der römischen Religion gezählt. Angeführt wurden diese vom Göttervater Jupiter und seiner Ehefrau Juno. Die anderen Götter waren Minerva, Neptun, Venus, Ceres, Merkur, Vulcanus, Apollo, Mars, Vesta und Diana. Da durch die Interpretatio romana die römischen Götter sehr von der griechischen Mythologie beeinflusst wurden, kann jeder römische Gott bzw. Göttin mit einer Gottheit der Griechen identifiziert werden.

 

Römische Götter Stammbaum

Es existieren viele verschiedene Stammbäume der Götter im Internet, welche kleine Unterschiede aufweisen. Dies kommt daher, dass mehrere Überlieferungen der römischen Mythologie existieren. Philosophen und Geschichtenschreiber haben im Laufe der Zeit die Sagen und Legenden und damit auch deren Entstehung und Familienverhältnisse immer wieder neu und auch unterschiedlich interpretiert. Durch die Interpretatio romana und den damit verbundenen Einfluss der griechischen Mythologie deckt sich der Stammbaum der römischen Götter mit dem der Griechen. Diese Darstellung beschränkt sich auf die Darstellung der Familienverhältnisse der 12 wichtigsten Götter.

Glaube und Anbetung der römischen Götter

Der römische Götterkult teilte sich in den privaten und staatlichen Bereich auf. Der private Kult und damit der einfache Bürger hatte eine freie Wahl des Gottes, welchen er Anbeten wollte, welche Rituale er durchführte und welche Feste er feierte. Um die Götter milde zu stimmen, wurde ihnen regelmäßige Opfergaben dargeboten. Im Römischen Reich war die Religion eng mit dem Staat verbunden. So wurde die Stadt Rom von den drei Göttern Jupiter, Juno und Minerva geführt und beschützt. Diese drei Gottheiten wurden im Kapitol, dem Götterberg von Rom besonders verehrt. Vor großen Entscheidungen, wie z.B. einer Kriegshandlung wurden die Götter befragt und um ein Zeichen gebeten. Zudem glaubten die Römer auch, dass Götter, welche in bestimmten Gebieten verehrt wurden, dadurch dort besonders mächtig waren. Vor einer Schlacht wurde demnach die Götter der Gegner angebetet und damit versucht, diese zu einem Seitenwechsel zu bekehren. Im Gegenzug wurde versprochen, ihnen Tempel zu erbauen und diese zukünftig anzubeten.

 

Die Römische Unterwelt

Auch in der Glaubensvorstellung der Römer, was im Tode auf sie wartete, wurde sich von der griechischen Mythologie inspiriert, sodass dort starke parallelen gezogen werden können. Der Gott der Unterwelt besaß in der römischen Religion jedoch gleich mehrere Namen. Die bekanntesten sind Pluto/Pluton, Orcus oder auch Dis Pater, wobei jedoch noch viele weitere Beinamen des Gottes existierten. Pluto herrscht über die Unterwelt und wacht über die Toten zusammen mit seiner Frau Proserpina. Als Orcus wird die finstere Seite des Gottes bezeichnet. Er geleitet die Toten in die Unterwelt und foltert dort die Seelen der Frevler. Dis Pater wurde der Gott erst später im Jahr 249 v. Chr. Auf Anordnung der Sibyllinischen Bücher bezeichnet.

 

Römische Tempel

Noch heute finden sich in Rom zahlreiche antike Tempel, welche die Geschichte der alten Religion Roms bezeugen. Der berühmteste römische Tempel ist wohl das Pantheon, welcher allen römischen Göttern geweiht war. Ein weiterer bekannter Tempel, welcher für Jupiter, Juno und Minerva errichtet worden ist, stand auf dem Kapitol, dem Götterberg von Rom. Doch auch für die einzelnen Götter wurden individuelle Tempel und kleinere Tempelanlagen errichtet. Sie waren der Sitz der Götter und dienten zu ihrer Anbetung. Hier wurde ihnen Ehrerbietungen und Opfergaben gewidmet. Doch nicht nur Göttern, sondern auch damaligen Kaisern wie Julius Caesar wurden Tempel erbaut. Mit der Übernahme des Christentums in Rom wurden viele antike Tempel zu christlichen Kirchen umgestaltet. Dies hatte zum einen pragmatische Gründe, denn ein neues Bauwerk zu errichten benötigte Platz und Geld. Zum anderen diente dies jedoch auch als Symbolik des Sieges des Christentumes über die heidnischen Götter.

 

Römische Sagen & Mythen

Leider waren die Römer, was ihre Sagen anging, nicht besonders einfallsreich. Auch hier wurden Mythen und Legenden gerne von anderen Kulturen übernommen. Ein paar einzelne originelle Sagen lassen sich jedoch trotzdem finden. So erzählt eine Legende von Aeneas und seiner Reise, um ein neues Troja zu finden, nachdem er und einige weitere Überlebende von der brennenden Stadt fliehen konnten. Doch viele Irrfahrten stehen dem Helden bevor, und am Ende erreicht nicht er, sondern sein Sohn das vorausgesagte Land Italien. Eine weitere sehr bekannte Sage dreht sich um die Nachfahren von Aeneas. Die Brüder Romulus und Remus, von ihrem Onkel zum Sterben ausgesetzt, jedoch von einer Wölfin aufgefunden, welche die beiden Babys umsorgt und säugt. Herangewachsen stürzen sie ihren Onkel, und als Lohn bekommen sie Land, auf welcher die Stadt Rom erbaut wird.

Weitere Sagen und Heldenlegenden:

  • Claudia Quinta
  • Cloelia
  • Coriolanus
  • Der Raub der Sabinerinnen
  • Die Schändung der Lucretia
  • Gaius Mucius Scaevola
  • Herkules und Cacus
  • Horatius Cocles
  • Tarpeia
  • Verginia
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